Unser Schulprofil

Besondere Lage

Unser denkmalgeschütztes Schulgebäude liegt in der Innenstadt im Stadtviertel Lehel. Es ist umgeben von engen Straßen, Wohnhäusern und den beiden Kirchen St.Anna und St.Lukas. Den nahe gelegenen Englischen Garten können wir bei schönem Wetter für Ausflüge, die Sportanlage Hirschanger für den Schulsport nutzen. Die Bayerische Versicherungskammer stellt uns für den Schwimmunterricht ihr Schwimmbad zur Verfügung.

Strukturdaten

Mit 13 Klassen (davon einer Deutschklasse) sind wir eine mittelgroße Schule. (Deutschklassen besuchen Kinder ohne oder mit geringen Deutschkenntnissen - bei Kindern aus Deutschklassen geht der Einzugsbereich über den Schulsprengel hinaus.)

Räumliche Gegebenheiten - Nachmittagsbetreuung

Der gesamte Gebäudekomplex beherbergt neben der Grundschule auch das St.-Anna-Gymnasium. Gemeinsam nutzen wir die Turnhalle und den Pausenhof. Wir haben 16 Klassenzimmer, zwei Fachräume für das Fach „Werken und Gestalten“, zwei für den Religionsunterricht. Wir haben in Zusammenarbeit mit dem Elternbeirat eine Schulbibliothek eingerichtet, die zu Beginn des Schuljahres 2022/23 räumlich vergrößert, mit neuen Regalen, Büchern und einem Sofa ausgebaut wurde und für alle Klassen im 14-tägigen Wechsel jeweils mittwochs zum Verweilen und zur Buchausleihe zur Verfügung steht. In unserem Schulhaus findet am Nachmittag die Mittagsbetreuung in derzeit 6 Gruppen statt, die für eine ruhige Hausaufgabenzeit zusätzlich viele Klassenräume nutzt. Weitere Betreuungsmöglichkeiten am Nachmittag finden sich in der unmittelbaren Umgebung im Deutsch-Russischen Bildungszentrum, im Kinderhaus im Lehel, im Haus für Kinder und im Rumfordschlössl-Hort.


Die Geschichte der St.-Anna-Schule

 

Bis 1696 war das Abhalten eines Schulunterrichts im Lehel eine eher private Angelegenheit für Kinder, deren Eltern das Interesse und die finanziellen Mittel für eine Ausbildung ihrer Kinder hatten. Die Schüler lernten bei verschiedenen Schulmeistern Lesen, Schreiben, den Katechismus und Rechnen, letzteres allerdings nur gegen besonderes Entgelt. Die Schulmeister waren wie Handwerker in einer eigenen Zunft organisiert.

Die erste Schule in der „St.-Anna-Vorstadt“, wie das Lehel früher genannt wurde, wurde im Jahr 1696 gegründet. Sie bekam schnell immer mehr Schüler und musste daher immer wieder in größere Gebäude umziehen. Der Unterricht fand zunächst in einer Pfarrwohnung in der Pfarrstraße statt, später in einem Gebäude in der Tattenbachstraße, dann im Haus des Lehrers Johann Ulrich Glor in der Isarstraße, heutige Widenmayerstraße. Als auch dieses Haus den Schülern nicht genügend Raum bot, kaufte der Magistrat ein Haus bei der „Stadtsäge“ und richtet es als Schulhaus ein. Die Erfolge der Münchner Schulen waren allerdings recht bescheiden: Im Jahr 1788 konnten von 1400 Münchner Schülern kaum vier richtig lesen. Im Jahr 1798 besuchten nur ca. 45 Schüler die Schule im Lehel.

Eine allgemeine Schulpflicht wurde im Kurfürstentum Bayern erst 1802 in Form der sechsjährigen Unterrichtspflicht eingeführt. Im Jahr 1803 wurde das Schulwesen neu organisiert, für den Schulbetrieb, die Besoldung der Lehrer und den Unterricht gab es für die ganze Stadt geltende Anordnungen.

Mit Zustimmung König Ludwig I. entstand 1840/1841 in der St.-Anna-Straße Ecke Liebig-Straße ein neues Schulhaus im Rundbogenstil nach Plänen von Karl August Muffat. Das Haus hatte getrennte Eingänge für Mädchen und Knaben, die Klassen hatten zu dieser Zeit 80-90 Schüler. Zur Ausstattung gehörten neben Tintengläsern und Lehrkanzeln auch 10 Spuckkästchen. 

Da auch dieses Schulhaus bald aus allen Nähten platzte, wurde 1870/71, wie auf dieser Abbildung zu sehen ist, ein drittes Stockwerk aufgesetzt. 1897 bekam das Schulhaus eine Dampfheizung und Gasbeleuchtung, elektrisches Licht gab es seit 1935.

In der Zeit des ersten Weltkrieges wurde der Schulbetrieb an die Schule in der Frauenstraße ausgelagert, erst 1920 kehrten die Schüler in die St.-Anna-Schule zurück.

Während des zweiten Weltkrieges war im Keller der St.-Anna-Schule ein Luftschutzraum eingerichtet. Wegen der schweren Bombenangriffe auf München wurden die Schulen in München am 1. September 1944 geschlossen. Am 11. November wurde das Schulhaus in der St.-Anna-Straße bombardiert und zerstört. Nach dem Krieg fand der Unterricht unter anderem in der Schule in der Herrnstraße statt. Die Ruinen des Schulgebäudes in der St.-Anna-Straße wurden ab 1952 abgerissen, ein neuer Standort für eine Volksschule wurde gesucht. Zur Diskussion stand unter anderem auch die Lerchenfeldstraße. Heute steht dort das Luitpoldgymnasium, denn die Bevölkerung des Lehel setzte sich gegen diese Baupläne erfolgreich zur Wehr und forderte eine Schule in der St.-Anna-Straße. Und so konnte im Juni 1955 die St.-Anna-Schule, wie wir sie heute kennen, eingeweiht werden.

Mehrere Sanierungsmaßnahmen wurden seitdem durchgeführt, beginnend mit dem Einbau neuer Fenster über die Einhausung des Treppenaufgangs bis hin zum Einbau eines zweiten Treppenaufgangs. Doch auch nach den letzten Umbaumaßnahmen im Jahr 2015 hat die St.-Anna-Schule im Wesentlichen ihr Gesicht behalten. Auf den Einbau von Spuckkästen wurde allerdings verzichtet.

Quelle: Festschrift „30 Jahre Volksschule St.-Anna, 3 Jahrhunderte Volksschule in München“ 1985


Veränderungen seit 2014

Ausgangslage

„Die Volksschule an der St.-Anna-Straße 22 im Lehel wurde von der Stadt München zwischen 1953 und 1956 nach Plänen von Helmut von Werz und Christoph Ottow gebaut. Das Gebäude- ein Stahlbetonskelettbau mit Flachdächern- wurde an der Liebigstraße westlich an die bestehende Mädchenoberschule von Hermann Leitenstorfer aus dem Jahr 1914 angegliedert. Dadurch konnte der vor dem Krieg nach Norden zur Liebigstraße geöffnete Pausenhof geschlossen werden, so dass eine platzartige Ausweitung des Straßenraums zur St.-Anna-Kirche hin entstand. Der fünfgeschossige Klassentrakt findet seinen Abschluss im Westen durch einen verbreiterten, viergeschossigen Kopfbau mit Arkaden an der St.-Anna-Straße“

Aus: München und seine Bauten nach 1912, Bruckmann, 1984, ISBN 3-7654-1915-X
Das Gebäude ist unter der Aktennummer D-1-62-000-7894 in der Denkmalliste des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege als Einzeldenkmal eingetragen.

Im Schuljahr 2014/2015 fanden große bauliche und ausstattungsmäßige Veränderungen statt. Das denkmalgeschützte Mobiliar wurde generalüberholt und renoviert, die Klassenzimmer und Fachräume mit neuem, modernem Mobiliar ausgestattet und mit der Generalsanierung der Toiletten begonnen.
Klicken Sie bitte hier um die Ergebnisse zu sehen.

 

Maßnahmenbeschreibung - 2014

  • Herstellung des fehlenden zweiten Rettungswegs aus den Klassenräumen der Geschosse Erdgeschoss bis einschließlich 3. Obergeschoss mittels Bypass-Türen zwischen den Klassenräumen

  • Erneuerung der Klassenraum- und Sanitärraumtüren unter Berücksichtigung der Anforderungen nach Vorgabe Untere Denkmalschutzbehörde und technischen Anforderungen wie z.B. Schallschutz

  • Restaurierung von Garderobenschränken im Flurbereich nach Vorgaben der Unteren Denkmalschutzbehörde, Herstellung ursprünglicher Farbfassungen

  • Malerarbeiten in Treppenhäusern und Fluren in Abstimmung mit der Unteren Denkmalschutzbehörde, hierbei Orientierung am Bestand mit von Geschoss zu Geschoss unterschiedlicher Farbgebung

 

Maßnahmenbeschreibung - 2015

  • Generalsanierung der Sanitäranlagen vom Erdgeschoss bis 3. Obergeschoss; Neuaufteilung der Sanitärräume, Einbau von barrierefreien Sanitärräumen und Personal-WC, LED Beleuchtung

  • Schadstoffsanierung im Bereich der alten Sanitäranlagen

  • Generalsanierung der Wohnung des Hausmeisters

Text & Fotos: Architekten Gbr Richard Bessing/Ralph Brokmeier

Text & Fotos: Architekten Gbr Richard Bessing/Ralph Brokmeier

Der Ausbau unserer Toiletten mit neuer Sanitärausstattung und dem Anbringen des Schullogos an den Wänden wurde abgeschlossen. 

Foyer.jpg
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Im Foyer des Eingangsbereichs wurde das neue Schullogo angebracht und in den Foyers der Stockwerke sollen Sitzecken eingerichtet werden.
Für den Eingangsbereich vor dem Schulhaus ist das Anbringen von Fahrradständern geplant. Außerdem werden die Bodenbeläge in den Foyers und Gängen von Parterre bis zum 3. Stockwerk erneuert.
In Zusammenarbeit mit dem St. Anna Gymnasium soll der Schulhof verschönert und umgestaltet werden.